Issue 1 / 2013

Articles

  • Härting, Niko / Schneider, Jochen, Data Protection in Europe: An Alternative Draft for a General Data Protection Regulation, Alternatives to the European Commission’s Proposal of 25 January 2012, CRI 2013, S001-S018
    Part I: Introduction, The European Commission is planning a comprehensive reform of European data protection law, where vast areas of data protection shall be standardised by a new Regulation (General Data Protection Regulation GDP-Regulation).The authors of this paper welcome these efforts towards reform, but find the Commission’s proposals too close to the already existing law and missing the challenges provided by digital communication as well as by the individual‘s participation in such communication as protagonist and data processor.Since 2010, the authors have been working on alternative reform proposals which first aimed at a reform of the German Data Protection Act and have been published online (see: www.schneider-haerting.de). At the core of the alternative reform proposals is the abolishment of the general prohibition of processing any personal data (general prohibition or legality principle) for the private sector and preserving this principle in areas requiring such special protection. Modern data protection is not about protecting data per se and without any differentiation. Rather, there seems to be a need for reminding ourselves that protecting the privacy is the centre of data protection. Keeping this in mind opens the possibility for necessary distinctions and for a fundamentally risk-based approach. The greater the dangers to the individual’s privacy are, the stronger is the need for regulatory limits concerning data processing. However, when there is no potential for any relevant risk, any conflicting fundamental rights of private data processors deserve to be validated. When balancing rights to privacy against freedom of communication, there is no natural priority for either of these fundamental rights.The Alternative Draft was originally developed for German data protection law – the German Data Protection Act. Once the Commission’s proposal for a General Data Protection Regulation had emerged, the authors turned their attention to the Commission‘s proposal and started preparing suggestions for an alternative regulation at European level. Until the end of 2012, the authors had continued to develop their suggestions and now present their concrete Alternative Draft concerning central provisions of the Commission’s Draft GDP-Regulation. These suggestions are presented in a synopsis contrasting the suggested alternative version with the Commission’s Proposal in an effort to reveal that the Commission’s approach is neither inevitable nor without alternative.The Alternative Draft focusses on material data protection law and on selected core provisions of the Draft GDP-Regulation. The Alternative Draft does not claim to be exhaustive. Particularly, rules concerning the public sector remain untouched because the need for reform in the public sector is not nearly as great as in the private sector.

 

  • Härting, Niko / Schneider, Jochen, Datenschutz in Europa: Ein Alternativentwurf für eine Datenschutz-Grundverordnung, Alternativen zum Vorschlag der Europäischen Kommission vom 25.1.2012, CRI 2013, S019-S038
    Erster Teil: Einleitung, Die EU-Kommission plant eine umfassende Erneuerung des europäischen Datenschutzrechts. Weite Bereiche des Datenschutzes sollen durch eine neue Verordnung (Datenschutz-Grundverordnung, DS-GVO) vereinheitlicht werden.Die Verfasser dieses Papers begrüßen die Reformbemühungen, sind allerdings der Auffassung, dass die Vorschläge der EU-Kommission zu sehr dem bisherigen Recht, das es gerade zu reformieren gilt, verhaftet sind und den Herausforderungen der digitalen Kommunikation und der Beteiligung des Betroffenen an dieser Kommunikation als Akteur und Datenverarbeiter nicht gerecht werden.Seit 2010 arbeiten die Verfasser an alternativen Reformvorschlägen, zunächst zum BDSG, die sie seit Mitte 2011 auch im Internet veröffentlichten (www.schneider-haerting.de). Kern der Reformvorschläge ist eine Abschaffung des Verbotsprinzips im nicht-öffentlichen Bereich als generell geltender Grundsatz mit Verlagerung auf die Bereiche, die besonderen Schutzes bedürfen. Einem modernen Datenschutz kann es nicht um den unterschiedslosen Schutz von Daten gehen. Es bedarf vielmehr einer umfassenden Rückbesinnung darauf, dass der Schutz von Persönlichkeitsrechten im Zentrum des Datenschutzes steht. Eine solche Rückbesinnung ermöglicht notwendige Differenzierungen und einen risikoorientierten Grundansatz. Je größer die Gefahren für Persönlichkeitsrechte sind, desto stärker bedarf es regulatorischer Schranken für die Datenverarbeitung. Wenn es dagegen an einem benennbaren Risikopotenzial fehlt, muss entgegenstehenden Freiheitsrechten privater Datenverarbeiter Geltung verschafft werden. Dabei ist insbesondere zu beachten, dass es bei der Balance von Persönlichkeitsrechten und Kommunikationsfreiheit keinen natürlichen Vorrang eines Grundrechts gibt.Die entwickelten Alternativen orientierten sich zunächst am deutschen Datenschutzrecht – am Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Nach Bekanntwerden des Kommissionsentwurfs für eine DS-GVO haben die Verfasser ihre Aufmerksamkeit den Brüsseler Vorschlägen zugewandt und erste Entwürfe für eine alternative Regulierung auf europäischer Ebene erarbeitet. Zur Jahreswende 2012/2013 haben die Verfasser diese Ansätze fortgeschrieben und stellen jetzt konkrete Vorschläge vor für Alternativen zu zentralen Bestimmung des DS-GVO-Entwurfs. Diese Vorschläge werden in einer Synopse den Brüsseler Vorschlägen gegenübergestellt, um zu zeigen, dass die Vorschläge der EU-Kommission keinesfalls alternativlos sind.Der Alternativentwurf konzentriert sich auf das materielle Datenschutzrecht und auf Kernvorschriften des DS-GVO-Entwurfs. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ausgeklammert bleibt insbesondere der gesamte öffentliche Bereich, da dort bei weitem nicht derselbe Reformdruck zu verzeichnen ist, der im nicht-öffentlichen Bereich besteht.

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 15.01.2013 12:50